Friedrich Merz: Warum sein höfliches Auftreten im Bundestag für Aufsehen sorgt

Knigge-Experte lobt die Manieren von Bundeskanzler Merz - Friedrich Merz: Warum sein höfliches Auftreten im Bundestag für Aufsehen sorgt

Bundeskanzler Friedrich Merz erhält Lob für sein höfliches und souveränes Auftreten im Parlament. Clemens Graf von Hoyos, Vorsitzender der Deutschen Knigge-Gesellschaft, bezeichnete Merz’ Umgangsformen als vorbildlich. Die Äußerungen fallen in eine Zeit wachsender Besorgnis über den Ton der politischen Debatten im Bundestag.

Merz, seit 1972 Mitglied der CDU, übernahm 2025 das Amt des Bundeskanzlers. Seine berufliche Laufbahn – als Richter, Anwalt und später als Manager bei BlackRock – prägte sein kultiviertes Auftreten. Von Hoyos hob selbst kleine Details hervor, etwa Merz’ Vorliebe für Krawatten mit Tiermuster, die er befürwortet, solange die Tiere nach rechts blicken – ein Symbol für Vorwärtsbewegung.

Gleichzeitig kritisierte von Hoyos den allgemeinen Verfall der parlamentarischen Umgangsformen. Die Debatten im Bundestag seien lauter, emotionaler und zunehmend auf Inszenierung statt auf inhaltliche Auseinandersetzung ausgerichtet. Als Grund nannte er den wachsenden Einfluss kurzer Online-Videos, in denen dramatische Wortgefechte oft sachliche Diskussionen überlagerten. Was fehle, so von Hoyos, sei Contenance – jenes zurückhaltende, elegante Auftreten und die Selbstbeherrschung, die einst den politischen Diskurs prägten. Der Vorsitzende betonte, dass gute Umgangsformen nicht nur Fassade seien, sondern den respektvollen Austausch förderten. Die aktuelle Entwicklung gefährde jedoch die Seriosität der parlamentarischen Arbeit.

Merz’ Verhalten hebt sich als positive Ausnahme in einer Zeit erhitzter politischer Auseinandersetzungen ab. Von Hoyos’ Aussagen unterstreichen einen breiten Appell für mehr Anstand in der öffentlichen Debatte. Die Deutsche Knigge-Gesellschaft setzt sich weiterhin für eine Rückkehr zu sachlichen und würdevollen Diskussionen im Parlament ein.