„Die Ermittlung“ in Stuttgart: Ein Theaterstück, das die Auschwitz-Prozesse unvergesslich macht

„Die Ermittlung“ in Stuttgart: Ein Theaterstück, das die Auschwitz-Prozesse unvergesslich macht
„Die Ermittlung“ – Ein packendes Theaterstück über die Frankfurter Auschwitz-Prozesse in Stuttgart
Unter der Regie von Burkhard Kosminski sorgt das eindringliche Stück „Die Ermittlung“ in Stuttgart für bewegende Momente. Basierend auf den Frankfurter Auschwitz-Prozessen taucht die Inszenierung tief in die Schrecken der Vergangenheit ein und mahnt zu aktiver Erinnerung im Alltag.
Das von Peter Weiss verfasste Werk setzt auf das gesprochene Wort und besticht durch eine zurückhaltende, antitheatrische Regie. Es lässt die Aussagen von Zeugen und Überlebenden lebendig werden und legt ein unermessliches Ausmaß an Unmenschlichkeit offen. Auch die sogenannte „Sprechmaschine“, ein grausames Folterinstrument, mit dem Wilhelm Friedrich Boger Opfer zu Tode prügelte, wird thematisiert.
Einige Figuren des Stücks ringt mit moralischen Abgründen – gezwungen, selbst Teil der Todesmaschinerie zu werden, um zu überleben. Das Publikum wird in Verhöre und Verhandlungssequenzen hineingezogen, die die ursprünglichen Prozesse widerspiegeln. Ziel der Aufführung ist es, das Gedenken an diese Gräueltaten wachzuhalten – selbst im Herzen staatlicher Institutionen wie dem Landgericht Stuttgart, wo weitere Vorstellungen geplant sind.
Die Premiere fand im September 2025 im Landtag von Baden-Württemberg statt. Mit schonungslosen Szenen – etwa dem Werfen eines Kindes gegen eine Wand oder der Injektion von Chemikalien in die Gebärmutter schwangerer Frauen – konfrontiert das Stück sein Publikum weiter. Kosminskis Regie stellt sicher, dass diese Schrecken nicht in Vergessenheit geraten – selbst sechzig Jahre nach der Uraufführung von Weiss‘ dokumentarischem Theaterstück.











