Hermann-Hesse-Bahn startet mit drei Jahren Verspätung und 207 Millionen Euro Kosten

Admin User
1 Min.
Ein Zug auf den Schienen mit Strommasten und Kabeln, umgeben von Bäumen, Blumen, Pflanzen und Gras.

Hermann-Hesse-Bahn startet mit drei Jahren Verspätung und 207 Millionen Euro Kosten

Die lang ersehnte Wiederinbetriebnahme der Hermann-Hesse-Bahn in der Region Calw verzögert sich nun bis Januar 2026. Ursprünglich für einen früheren Start geplant, sieht sich das Projekt nun mit Verzögerungen und stark steigenden Kosten konfrontiert. Die Strecke, die 1988 stillgelegt wurde, wird im Rahmen von Bemühungen zur Reaktivierung stillgelegter Bahnlinien in Südwestdeutschland wiederbelebt.

Die Hermann-Hesse-Bahn war 1872 erstmals in Betrieb gegangen, wurde jedoch 1988 von der Bundesbahn eingestellt. Jahrzehnte später gewannen die Pläne zur Wiederbelebung der Strecke an Fahrt – die ursprünglichen Kostenschätzungen lagen 2012 noch bei etwa 60 Millionen Euro. Seitdem sind die Ausgaben auf 207 Millionen Euro explodiert, vor allem wegen umweltrechtlicher Auflagen, insbesondere zum Schutz von Fledermäusen, für die allein rund 80 Millionen Euro veranschlagt werden. Zusätzliche bürokratische Hürden und Baustellenprobleme trieben die Kosten weiter in die Höhe.

Die reaktivierte Hermann-Hesse-Bahn wird im Januar 2026 den Betrieb in eingeschränktem Umfang aufnehmen; der Vollbetrieb folgt einige Monate später. Die endgültigen Kosten von 207 Millionen Euro spiegeln die Komplexität moderner Infrastrukturprojekte wider, insbesondere wenn Entwicklung und Naturschutz unter einen Hut gebracht werden müssen. Nach Fertigstellung wird die Strecke der Region Calw eine erneuerte Verkehrsanbindung bieten.