IHK Stuttgart attackiert Oberbürgermeister Nopper wegen mangelnder Wirtschaftsförderung

IHK kritisiert mangelnde Wirtschaftspolitik in Stuttgart - IHK Stuttgart attackiert Oberbürgermeister Nopper wegen mangelnder Wirtschaftsförderung

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Stuttgart hat Oberbürgermeister Frank Nopper wiederholt dafür kritisiert, die wirtschaftlichen Interessen der Stadt nicht ausreichend zu unterstützen. Seit Ende 2021 wirft die Organisation der Stadt vor, sich zu wenig mit der Wirtschaft auszutauschen und eine mangelhafte Kommunikation zu pflegen. Die jüngsten Vorwürfe beziehen sich auf unkoordinierte politische Entscheidungen und das Fehlen einer klaren Wirtschaftstrategie.

Die Frustration der IHK speist sich aus mehreren zentralen Problemen. Besonders brisant war die Entscheidung der Stadt, die Gewerbesteuer zu erhöhen, ohne die lokalen Unternehmen vorher zu konsultieren – die Ankündigung erfolgte lediglich über die Presse. Diese Maßnahme, kombiniert mit einem deutlichen Rückgang der Steuereinnahmen, zwang Stuttgart zur Verabschiedung eines Sparhaushalts – obwohl in der Stadt globale Konzerne wie Porsche, Mercedes-Benz und Mahle ansässig sind.

Die Kammer fordert dringend Verbesserungen im wirtschaftlichen Handeln der Stadt. Zu ihren Kernforderungen zählen eine klare Wirtschaftsförderstrategie, eine beschleunigte Digitalisierung und effizientere Verwaltungsabläufe. Konkrete Kritikpunkte sind Verzögerungen im Baurechtsamt sowie Ineffizienzen bei der Ausländerbehörde, die für Unternehmen erhebliche Hürden darstellen. Laut IHK vertreibt die aktuelle Politik der Stadt potenzielle Investoren. Ohne eine bessere bürokratische Infrastruktur und einen stärkeren Fokus auf Wirtschaftswachstum riskiere Stuttgart, seine Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren, so die Warnung.

Die Kritik der IHK setzt Oberbürgermeister Nopper unter Zugzwang, die seit Langem bestehenden wirtschaftlichen Probleme anzugehen. Die vorgeschlagenen Reformen zielen darauf ab, die Verwaltung zu verschlanken, digitale Dienstleistungen auszubauen und ein investitionsfreundlicheres Klima zu schaffen. Ohne diese Veränderungen, so die Kammer, könnte Stuttgarts Attraktivität als Wirtschaftsstandort weiter schwinden.