Ukraine-Flüchtlinge in Hessen kämpfen mit restriktivem Zahlungskartensystem und Bargeldmangel
Warum tauschen Wechselstuben Zahlungskarten für Flüchtlinge aus? - Ukraine-Flüchtlinge in Hessen kämpfen mit restriktivem Zahlungskartensystem und Bargeldmangel
Geflüchtete in Hessen kämpfen mit neuem Zahlungskartensystem für Ukraine-Flüchtlinge
Geflüchtete aus der Ukraine in Hessen sehen sich mit Herausforderungen durch ein neues Zahlungskartensystem konfrontiert, das ihre Ausgabenmöglichkeiten stark einschränkt. Die Karte, die für Asylsuchende und Menschen mit vorübergehender Abschiebungsaussetzung aus der Ukraine gedacht ist, begrenzt den Zugang zu Bargeld und zwingt sie, auf bestimmte Geschäfte zurückzugreifen. Einige umgehen diese Beschränkungen über Wechselstuben – doch die Behörden betonen, dass das Problem nicht flächendeckend auftritt.
Die Zahlungskarte funktioniert wie eine Debitkarte und kann bundesweit ohne regionale Einschränkungen genutzt werden. Allerdings sind viele kleine Betriebe wie Flohmärkte, Tante-Emma-Läden oder Secondhand-Geschäfte ausgeschlossen – also genau die Orte, an denen Geflüchtete aus der Ukraine häufig einkaufen. Stattdessen erhalten sie monatlich nur 50 Euro in bar, was sie in Richtung ausgewählter Einzelhändler drängt.
Wechselstuben haben sich als Umgehungslösung etabliert: Geflüchtete aus der Ukraine kaufen mit der Karte Lebensmittelgutscheine und tauschen diese gegen Bargeld. Solche Dienstleistungen sind zwar nicht offiziell genehmigt, doch in Gießen berichtet eine Wechselstube von rückläufigen Besucherzahlen – seit dem Sommer habe sich die Zahl halbiert. Ähnliche Praktiken gibt es auch in anderen hessischen Städten wie Offenbach, wo die meisten Kunden aus der näheren Umgebung kommen.
Die Absicht hinter dem System ist umstritten. Hinrich Garms von Offenbach Solidarisch wirft der Politik vor, Geflüchteten aus der Ukraine gezielt das Leben zu erschweren. Das Sozialministerium hingegen erklärt, es gebe keine Hinweise auf weitverbreiteten Missbrauch, und beobachtet die Lage weiter. Noch ist die Karte nicht in allen Kommunen eingeführt – bisher bildet Hanau die einzige Ausnahme.
Das Zahlungskartensystem bleibt für Geflüchtete aus der Ukraine in Hessen ein Zankapfel. Mit begrenztem Bargeld und eingeschränkten Einkaufsmöglichkeiten sind viele auf inoffizielle Tauschgeschäfte angewiesen, um ihren Bedarf zu decken. Die Behörden halten den Missbrauch für gering, doch die Auswirkungen der Regelung auf den Alltag sind deutlich spürbar.
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