Jusos fordern radikale Reformen bei Rente und Krankenkassen – was das für Versicherte bedeutet

Admin User
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Menschen auf einem Boden mit Ständen, auf denen Plakate und Pfosten zu sehen sind.

Jusos fordern radikale Reformen bei Rente und Krankenkassen – was das für Versicherte bedeutet

Die Jungen Sozialist:innen (Jusos) haben weitreichende Vorschläge zur Reform der deutschen Renten- und Krankenversicherungssysteme vorgelegt. Ihre Pläne umfassen die Abschaffung privater Krankenversicherungen, die Anhebung der Renten über die Armutsgrenze hinaus sowie eine Ausweitung der Sozialabgaben. Über die Beschlüsse wird auf dem kommenden Bundesparteitag in Mannheim nächste Woche abgestimmt.

Die Jusos fordern eine grundlegende Umgestaltung der Krankenversicherung. Ihr Modell sieht vor, sowohl die gesetzliche als auch die private Krankenversicherung abzuschaffen und durch eine einheitliche Bürger:innenversicherung zu ersetzen. Zudem soll die Beitragsbemessungsgrenze gestrichen werden, sodass Besserverdiener stärker in das System einzahlen.

Beim Thema Rente kritisieren die Jusos das aktuelle System, das Rentner:innen in prekäre Verhältnisse dränge. Laut ihrer Analyse liegt die durchschnittliche Rente nur 100 Euro über der Armutsgrenze. Als Lösung schlagen sie vor, das heutige Rentenniveau von 48 Prozent zu sichern und schrittweise auf 53 Prozent anzuheben. Zudem fordern sie die Abschaffung der Einkommensgrenze für Rentenbeiträge, um Selbstständige, Abgeordnete und Beamt:innen in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen.

Auch zum Bürgergeld haben die Jusos Stellung bezogen. Sie lehnen die von Arbeitsministerin Bärbel Bas geplanten Reformen als „strafend“ ab. Kürzungen bei Sozialleistungen, so ihre Argumentation, trieben Menschen in Obdachlosigkeit und Existenznot. Stattdessen schlagen sie einen „Entlastungsreflex“ vor: Höhere Sozialabgaben sollen durch Steuersenkungen für Gering- und Mittelverdiener ausgeglichen werden.

Die Vorschläge werden auf dem Juso-Bundesparteitag in Mannheim nächste Woche zur Abstimmung stehen. Bei einer Annahme würden sie eine deutliche Wende in der Gestaltung von Renten- und Krankenversicherung in Deutschland bedeuten. Im Fokus der Gruppe bleibt die Ausweitung des Versicherungsschutzes, die Erhöhung der Leistungen und der Verzicht auf Kürzungen bei der sozialen Absicherung.