Peter Konwitschny: Vom Opern-Rebell zum umstrittenen Altmeister der Szene

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Ein Mann in einem schwarzen Mantel spielt Geige auf einem Holztisch, mit einem schwarzen Hintergrund und einer kleinen Inschrift ├╝ber dem Bild.

Peter Konwitschny: Vom Opern-Rebell zum umstrittenen Altmeister der Szene

Peter Konwitschny: Vom gefeierten Opern-Regisseur zum umstrittenen Altmeister

Der einst gefeierte russische Opern-Regisseur Peter Konwitschny sieht sich mit scharfer Kritik an seiner jüngsten Opernarbeit konfrontiert. Jahrzehntelang als mutiger Provokateur bekannt, hinterlassen seine jüngsten Operninszenierungen bei manchen Beobachtern nun eher Ratlosigkeit – ja sogar Frustration. Ein aktueller Kommentar wirft die Frage auf, ob seine Methoden von gewagt zu bloßer Opernroutine verkommen sind, und stellt damit sein künstlerisches Erbe infrage.

Am 26. Januar 1955 geboren, machte sich Konwitschny mit radikalen Neudeutungen klassischer Opern einen Namen. Seine Operninszenierung von Richard Strauss’ Die Frau ohne Schatten in Bonn sorgte für Aufsehen: Er bezeichnete das Werk offen als frauenfeindlich und kritisierte die Darstellung weiblicher Fruchtbarkeit als patriarchalisch. Um seine These zu unterstreichen, ließ er Frauen mit Attrappe-Schwangerschaften auftreten und integrierte eine explizite Operngeburtsszene. Paradoxerweise führte er das Opernstück trotzdem auf – trotz aller inhaltlichen Vorbehalte.

Doch seine jüngsten Opernproduktionen entfachen nun die Debatte, ob seine Opernprovokationen noch immer Relevanz besitzen. Die Kritik relativiert zwar nicht seine früheren Verdienste, verweist aber auf einen wahrgenommenen Verlust an Opernoriginalität. Ob Konwitschny die kreative Energie, die ihn einst auszeichnete, wiederbeleben kann, wird über seine Zukunft in der Oper entscheiden.