Reform des ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Baden-Württemberg löst Streit aus

Reform des ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Baden-Württemberg löst Streit aus

Eine geplante Reform des ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Baden-Württemberg sorgt für Aufsehen. Die Landesgesundheitsbehörde will die Versorgung unter der Woche effizienter gestalten, doch Ärzte warnen vor einer steigenden Arbeitsbelastung. Gleichzeitig wehren sich Anwohner und Aktivisten gegen die Schließung von Notfallpraxen – darunter eine in Münsingen, die am 2. Oktober ihre Türen geschlossen hat.

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) treibt die Pläne voran, bis Ende Oktober mehrere Bereitschaftspraxen zu schließen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass Patienten innerhalb von 30 Autominuten eine Notfallpraxis erreichen können, wobei die Standorte in Reutlingen und Ehingen gebündelt werden sollen. Die Münsinger Praxis stuft die KVBW jedoch als entbehrlich ein, da sie den geforderten Versorgungsstandards nicht mehr gerecht werde.

Die Reform soll zwar die Abläufe im Bereitschaftsdienst optimieren, doch bleiben Bedenken hinsichtlich der Erreichbarkeit für Patienten und der Belastung der Ärzte. Nach der Schließung der Praxis in Münsingen rückt nun die Frage in den Fokus, ob die verbleibenden Standorte die Nachfrage bewältigen können, ohne die Versorgungsqualität zu gefährden. Bis Ende Oktober werden weitere Schließungen erwartet.