TV-Debatte in Baden-Württemberg: Özdemir und Hagel überraschen mit Harmonie statt Streit

TV-Debatte in Baden-Württemberg: Özdemir und Hagel überraschen mit Harmonie statt Streit
Erste TV-Debatte zur Landtagswahl in Baden-Württemberg: Özdemir und Hagel vermeiden Konfrontation
Die erste im Fernsehen heute übertragene Debatte vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg ist über die Bühne gegangen – mit fünf Spitzenkandidaten und einer Vertreterin der Linken. Der erwartete Schlagabtausch zwischen dem CDU-Kandidaten Manuel Hagel und Cem Özdemir von den Grünen blieb jedoch aus. Stattdessen präsentierten beide vorsichtige, oft deckungsgleiche Positionen. Özdemir positionierte sich dabei mit gemäßigteren Standpunkten und betonte, es komme auf Persönlichkeit und gute Ideen an, nicht auf Parteigrenzen.
Der Grüne Özdemir setzt auf seine persönliche Beliebtheit: 41 Prozent der Wähler würden ihn direkt wählen, während Hagel nur auf 14 Prozent kommt. Kürzlich veröffentlichte er eine politische Biografie, verfasst gemeinsam mit den Journalisten Johanna Henkel-Waidhofer und Peter Henkel. Zudem stellte er mit sechs Stunden einen Rekord in der Podcast-Reihe "Alles gesagt" des "Zeit"-Magazins auf.
Die von der Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammer (BWIHK) ausgerichtete Debatte drehte sich vor allem um Bürokratieabbau, Energieversorgung und den Fachkräftemangel. Überraschend wenig diskutiert wurden dagegen die Stellenstreichungen in der Automobilbranche. Özdemir bemerkte scherzhaft, dass es ihn stutzig machen solle, wenn sein Name in der Wortwolke des Publikums neben "ARD" stehe. SPD-Kandidat Andreas Stoch konterte trocken: "Ja, das sollte Sie stutzig machen." Neben "Hagel" und "Cem" prägten Begriffe wie "Abschaffung des Verbrenner-Aus" und "AfD-Verbot" die Wortwolke.
Mit dem Ende der Debatte geht der Wahlkampf in die nächste Runde. Hagel hofft, dass die CDU ihren Vorsprung von derzeit neun Prozentpunkten vor den Grünen halten kann. Bis zur Wahl werden die Wähler die Auftritte und Positionen der Kandidaten bewerten – wobei Özdemirs persönliche Popularität und seine gemäßigtere Ausrichtung das Ergebnis mitbestimmen könnten.

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