Wuppertaler Plakat-Kampagne zu Brüsten löst Shitstorm und Debatte aus

Admin User
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Eine Frau in einem Bikini steht links auf einem Display mit verschiedenen Artikeln.

Wuppertaler Plakat-Kampagne zu Brüsten löst Shitstorm und Debatte aus

Die Werbekampagne des Wuppertaler Medienprojekts für die Reihe "Busen – Perspektiven auf Brüste" hat in der Stadt für Aufsehen gesorgt. Plakate mit freigelegten Brüsten wurden abgerissen oder beschmiert, was eine Beschwerde beim Deutschen Werberat auslöste. Das Projekt wirbt damit für eine neue medienpädagogische Filmreihe für Schulen, die sich mit Körperbildern, Geschlechterrollen und der nicht-sexualisierten Darstellung von Brüsten auseinandersetzt.

Das Wuppertaler Medienprojekt betont, dass die Brüste naturnah und ohne Köpfe abgebildet seien – als Symbol für jede Frau. Andreas von Hören, der Leiter des Projekts, zeigt sich überrascht über die heftigen Reaktionen. Er argumentiert, dass freigelegte Brüste nicht automatisch mit Sexualisierung oder Verfügbarkeit gleichzusetzen seien, und kritisiert die aktuelle Debatte als prüde und rückständig. Das letzte Mal, dass in Wuppertal Werbung mit freigelegten Brüsten zu sehen war, liegt bereits 22 Jahre zurück – im Jahr 2002.

Julian Rauen, ein 21-jähriger Student, der am Projekt mitwirkt, empfindet anonyme Hass-Mails als verletzender als die zerstörten Plakate. Die zunehmende Beschädigung der Motive führt er auf eine wachsende Schamkultur und konservative Tendenzen in Deutschland zurück – im Vergleich zu den freizügigeren 1970er-Jahren.

Trotz der Kontroverse wies der Deutsche Werberat eine Beschwerde zurück, die die Kampagne als "unzüchtig" einstufte. Das Wuppertaler Medienprojekt setzt weiterhin auf seine Filmreihe, um offene Diskussionen über Körperlichkeit und Geschlechterrollen an Schulen zu fördern.