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Eine Lego-Königreichszene mit Soldaten, Offizieren und einer Kartenvorlage auf einem Tisch, mit einem weißen Tuch im Hintergrund.

Startup Award Map

Deutsche Start-ups kämpfen darum, öffentliche Aufträge zu gewinnen – trotz ihrer wichtigen Rolle als Innovationstreiber. 2023 vergaben Behörden Verträge im Wert von 123,5 Milliarden Euro, doch nur 11 Prozent der Start-ups reichten überhaupt Angebote ein – und lediglich 7 Prozent erhielten Zuschläge. Etablierte Unternehmen sicherten sich dagegen mehr als doppelt so viele Staatsaufträge.

Komplizierte Vergabeverfahren und fehlende Referenzen erschweren es Start-ups oft, mit öffentlichen Stellen zusammenzuarbeiten. Um dies zu ändern, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit dem Start-up Compa eine interaktive Plattform entwickelt. Das unter dem Namen Vergabekarte bekannte Tool ging am 10. Oktober 2023 online und soll Gründern helfen, sich im Dschungel der öffentlichen Ausschreibungen zurechtzufinden. Das System zeigt regionale Unterschiede bei Vergaberegeln auf und identifiziert start-up-freundliche Richtlinien in ganz Deutschland.

Einige Bundesländer haben bereits Maßnahmen ergriffen, um den Zugang zu erleichtern. Baden-Württemberg erlaubt seit 2024 direkte Vergaben an Start-ups bis zur höchsten EU-Schwelle. Hamburg wiederum hat über seine GovTecHH-Einheit für „Venture Clienting“ vereinfachte Verfahren für Aufträge unter 100.000 Euro eingeführt. Weitere Lösungsansätze sind dynamische Beschaffungsinstrumente wie App-Marktplätze für cloudbasierte IT-Dienstleistungen, die Start-ups den Wettbewerb erleichtern könnten. Dennoch bleibt die Kluft groß: Etablierte Firmen dominieren weiterhin den öffentlichen Sektor, während viele Start-ups leer ausgehen.

Die Vergabekarte und regionale Reformen sollen die Chancengleichheit für Start-ups verbessern. Baden-Württemberg und Hamburg haben ihre Regeln angepasst, und digitale Tools schaffen neue Wege, um junge Unternehmen mit öffentlichen Aufträgen zusammenzubringen. Doch die Zahlen zeigen: Der Großteil der Staatsausgaben fließt nach wie vor an größere, erfahrenere Anbieter.