Weihnachtsbesuch in der JVA Neumünster

Admin User
2 Min.
Eine Gruppe von Menschen in verschiedenen bunten Kleidern, einige halten Schilder, steht vor einem Eisengitter, mit einem Gebäude mit Glasfenstern, einer Lampe, einer Werbetafel und einem Weihnachtsbaum im Hintergrund.

Weihnachtsbesuch in der JVA Neumünster - Weihnachtsbesuch in der JVA Neumünster

Heiligabend im Gefängnis Neumünster: Ein seltenes Moment der Besinnung für Häftlinge

Der Heiligabend in der Justizvollzugsanstalt Neumünster brachte für die Inhaftierten einen seltenen Augenblick der Einkehr. Schleswig-Holsteins Justizministerin Kerstin von der Decken besuchte die Einrichtung, um in einer Zeit, die sie als besonders schwer beschrieb, Unterstützung zu zeigen. Während die Weihnachtsfeiertage für viele mit Familie und Geborgenheit verbunden sind, wird für die Menschen hinter Gittern gerade dann die Isolation besonders spürbar.

Die Ministerin nahm gemeinsam mit den Gefangenen an einem Gottesdienst teil, der von Bischof Nora Steen und dem Gefängnisgeistlichen Jörn Kress geleitet wurde. Die Feier vermittelte für kurze Zeit ein Gefühl von Gemeinschaft in einer sonst von Einsamkeit geprägten Umgebung. Von der Decken sprach die emotionale Belastung an, die die Festtage für die Häftlinge mit sich bringen – Menschen, die zu einer Zeit, die eigentlich dem Zusammensein gewidmet ist, von ihren Angehörigen getrennt sind.

Während ihres Besuchs lobte sie auch das Engagement des Gefängnispersonals, das dazu beitrug, die Last der Feiertage zu mildern. Dazu gehörten die Organisation des Gottesdienstes sowie die Bemühungen, den Inhaftierten zumindest ansatzweise ein festliches Erlebnis zu ermöglichen. Ein besonderer Gast während der Besuchszeit war der ehemalige Profi-Fußballer und Ex-Häftling Patrick Eklund, dessen Anwesenheit der Veranstaltung eine persönliche Note verlieh. Der Gottesdienst selbst bot den Gefangenen die Möglichkeit innezuhalten und nachzudenken. Zwar blieben die Gefängnismauern bestehen, doch der gemeinsame Moment der Andacht und Solidarität ließ für einen Augenblick die harte Realität des Gefängnisalltags weniger erdrückend wirken.

Der Besuch und der Gottesdienst unterstrichen den krassen Gegensatz zwischen den üblichen Weihnachtsfeiern in Freiheit und dem Erleben der Inhaftierten. Von der Deckens Präsenz sowie das Engagement von Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen sollten den Gefangenen ein kleines Maß an Trost spenden. Für die Häftlinge blieb der Heiligabend zwar eine Erinnerung an das, was ihnen verwehrt bleibt – doch er bot auch eine flüchtige Chance auf Verbindung.