Neue Zahlen: Wie sich die Bahnstrecken in Baden-Württemberg schlagen

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Ein Zug fährt auf den Schienen neben einem Bahnsteig mit einem Mast auf dem Dach, der Metallstangen mit Lampen trägt.

Neue Zahlen: Wie sich die Bahnstrecken in Baden-Württemberg schlagen

Neue Zahlen: Wie die Bahnstrecken in Baden-Württemberg abschneiden

Teaser: Mehr Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, aber weniger Sauberkeit: Ein neues Ranking zeigt, wo sich der Regionalverkehr in Baden-Württemberg verbessert hat

Artikel: Die Regionalbahnverbindungen in Südwestdeutschland verzeichneten im zweiten Halbjahr 2024 leichte Fortschritte. Die durchschnittliche Gesamtbewertung stieg leicht von 44,6 auf 45,4 Punkte. Dennoch liegt die Leistung weiterhin deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie – nur zehn der 33 Netze erreichten mehr als 50 von 100 möglichen Punkten.

Die jüngste Auswertung zeigt ein gemischtes Bild: Während einige Strecken spürbare Verbesserungen aufwiesen, kämpften andere weiterhin mit Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Verkehrsminister Winfried Hermann betont, dass solche Schwankungen die Bemühungen untergraben, die Bahn als klimafreundliche Alternative zu fördern.

Die besten Verbindungen im Spätherbst 2024 wurden von den Schweizer Bundesbahnen (SBB) dominiert. Das Klettgau-Netz zwischen Erzingen und Schaffhausen belegte mit 91,9 Punkten den ersten Platz. Platz zwei ging an die Schwäbische Alb-Bahn auf den Strecken Amstetten–Gerstetten und Ulm–Schelklingen–Gammertingen (89,1 Punkte), während die SBB mit 86,9 Punkten auf der Linie Schaffhausen–Singen Dritter wurde.

Am unteren Ende der Skala landete das Hochrhein-Netz der DB Regio mit nur 6,8 Punkten. Auch die Murrbahn der Arverio (12,6 Punkte) und deren Franken/Enz-Netz (21,9 Punkte) schnitten schlecht ab. Diese Ergebnisse stehen in krassem Gegensatz zum Höchstwert von 54,6 Punkten Ende 2021, als pandemiebedingte Einschränkungen die Zug- und Fahrgastzahlen reduzierten. Die Bodenseegürtelbahn verzeichnete die stärkste Verbesserung: Betreiber DB Regio steigerte seine Punktzahl um 36 Zähler und kletterte vom vorletzten Platz Ende 2023 auf Rang zehn. Trotz dieses Fortschritts bleibt die Qualität des Regionalverkehrs insgesamt niedrig, mit nur bescheidenen Zuwächsen bei Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Daten zur Sauberkeit flossen in die aktuelle Bewertung nicht ein; im Fokus standen allein betriebliche Leistungen. Der Tiefpunkt der vergangenen Jahre lag Ende 2022, als der Durchschnittswert auf nur 36,7 Punkte sank. Seither erholt sich das System langsam, aber ungleichmäßig – manche Netze hinken weiterhin deutlich hinterher.

Die aktuellen Zahlen unterstreichen die anhaltenden Herausforderungen für den Regionalverkehr in Südwestdeutschland. Zwar haben einige Betreiber deutliche Fortschritte gemacht, doch die Mehrheit operiert weiterhin weit unter den Erwartungen. Verkehrsminister Hermanns Forderung nach mehr Zuverlässigkeit spiegelt die Sorge wider, dass ohne weitere Verbesserungen sowohl das Fahrgastvertrauen als auch die Klimaschutzziele gefährdet bleiben.