Was wird aus den Warnungen von Holocaust-Überlebenden?

Was wird aus den Warnungen von Holocaust-Überlebenden? - Was wird aus den Warnungen von Holocaust-Überlebenden?
Was wird aus den Mahnungen der Holocaust-Überlebenden?
Was wird aus den Mahnungen der Holocaust-Überlebenden?
Was wird aus den Mahnungen der Holocaust-Überlebenden?
- Dezember 2025, 06:52 Uhr
Leon Weintraub, Überlebender von Auschwitz, hat seinen 100. Geburtstag mit einer dringlichen Warnung vor dem Erstarken des rechtsextremen Gedankenguts begangen. Seine Botschaft kommt zu einer Zeit, in der Deutschland einen Anstieg antisemitischer Vorfälle um 77 Prozent verzeichnet – viele davon in Verbindung mit Gruppen, die den Holocaust verharmlosen. Weintraub, der das Ghetto Łódź und das Konzentrationslager Auschwitz überlebte, bevor er 1945 befreit wurde, ruft heute junge Menschen dazu auf, die Ideologien abzulehnen, vor denen er einst floh.
Geboren in Łódź, Polen, war Weintraub erst 13 Jahre alt, als der Krieg begann. Er überstand das Ghetto Łódź, die Hölle von Auschwitz und wurde schließlich im April 1945 befreit. Nach dem Krieg studierte er Medizin in Göttingen, bevor er sich in Schweden niederließ. Ein Jahrhundert später erhebt er seine Stimme gegen Parteien wie die deutsche AfD, die schwedischen Demokraten oder die polnische PiS und kritisiert deren Forderungen nach Massenabschiebungen aufgrund zugeschriebener Unterschiede.
Trotz seines hohen Alters plant Weintraub, nach Deutschland zurückzukehren, um in Vorträgen junge Menschen über die Gefahren eines krankhaften Nationalismus aufzuklären. Seine Geschichte wird auch vom Verein Zweitzeugen weitergetragen, der in Workshops persönliche Erzählungen nutzt, um zum Nachdenken anzuregen und die Last für Überlebende und ihre Angehörigen zu verringern. Gleichzeitig erreicht die Journalistin Susanne Siegert mit ihrem Instagram- und TikTok-Account keine.erinnerungskultur jüngere Zielgruppen und macht die Geschichte des Holocaust zugänglicher. Yael Richler-Friedman von Yad Vashem betont, dass die deutsche Erinnerungskultur über Fakten und Statistiken hinausgehen müsse, um wirklich Empathie für die Erfahrungen der Opfer zu wecken. Doch die Warnungen von Überlebenden wie Weintraub verhallen oft ungehört.
Allein im Jahr 2024 wurden in Deutschland 8.627 antisemitische Vorfälle registriert – ein Anstieg um 77 Prozent. 28 Prozent mehr Fälle gingen auf das Konto rechtsextremer Kräfte, die die Schoa relativieren, wie aus den RIAS-Daten vom Juni 2025 hervorgeht. Von den weltweit noch etwa 220.000 Holocaust-Überlebenden ist die jüngste heute 78 Jahre alt, die ältesten, wie Weintraub, über 100.
Weintraub setzt seine Hoffnung in die junge Generation und glaubt, dass sie eine Zukunft im Zeichen des friedlichen Zusammenlebens gestalten kann. Seine Appelle zur Wachsamkeit kommen zu einer Zeit, in der rechtsextreme Bewegungen in ganz Europa an Zulauf gewinnen. Angesichts der immer weniger werdenden Zeitzeugen setzen Initiativen wie Zweitzeugen und digitale Aufklärungsarbeit darauf, ihre Mahnungen wachzuhalten.

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